Offener Treff
Kennenlernen in gemütlicher Plauderrunde: Flüchtlinge und Heseper bei einem der Treffs. Pfarrer Jürgen Altmeppen (6. v. l.) freut sich über den Erfolg.
Foto: Georg Hiemann
Seit einem halben Jahr treffen sich Einheimische und Flüchtlinge jeden zweiten Mittwoch im Pfarrheim St. Nikolaus in Groß Hesepe. „Unser Pfarrheim ist auch ein Heim für Integration. Hier ist jeder herzlich willkommen“, zieht Gemeindereferentin Annegret Marien ein positives Fazit.
Konrad Arens, Hedwig Schnöing und Annegret Marien bilden den Ausschuss „Caritas und Soziales“ des Pfarrgemeinderates in Groß Hesepe und ergriffen die Initiative zur Gründung des „Offenen Treffs“. Sie wollten damit ein deutliches Zeichen der Solidarität und der Hilfsbereitschaft setzen für die Menschen, die bei uns Schutz suchen, weil sie durch Krieg und Terror bedroht sind. Und eine ganz erfreuliche Nebenwirkung stellte Annegret Marien auch fest, „ durch unsere Flüchtlingsarbeit gewinnen wir neue Gemeindemitglieder, die sich jetzt innerhalb der Kirchengemeinde stark engagieren“.
Flüchtlinge von Hesepern gut angenommen
In Groß Hesepe sind die meisten Flüchtlinge innerhalb der Gemeinde Geeste untergebracht, zurzeit 70 Personen. Teilweise aus den Balkanstaaten, Familien mit Kindern, aber auch junge Syrer, die sich alleine auf den gefährlichen Weg nach Europa bzw. Deutschland gemacht haben. „Von den Hesepern werden die Flüchtlinge gut angenommen“, betont Marien. Immer wieder kommen auch die Bürger zu den gemeinsamen Treffen, bringen Kuchen mit, plaudern und lernen so die Flüchtlinge und ihre Schicksale kennen. Gerne kommen auch junge alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern dazu, Vereinsmitglieder, Bürger aus der Kirchengemeinde.
Sachspenden
Ehrenamtliche packen tatkräftig mit an, sorgen für das leibliche Wohl, sammeln und bereiten die Sachspenden vor, die jeweils nach den Treffs an die Flüchtlinge ausgegeben werden. Ehrenamtliche helfen auch bei den Anträgen, geben Auskunft. Unterstützt wird der „Offene Treff“ auch durch das Sozialamt der Gemeinde Geeste sowie durch Nicole Jager vom SKM Meppen, die einige Stunden sozialpädagogische Hilfe leistet. Besonders herausragend ist auch, dass jeweils dienstags, donnerstags und freitags im Pfarrgemeindehaus Deutschkurse stattfinden, wobei sich hier besonders stark auch Alfred Jackes engagiert. Erdmute Hahnewald: „Wir vermitteln Sprache auf einfache, visuelle Art und Weise. Besonders wichtig ist aber auch, dass wir hier etwas für die Seele tun können, dass wir ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Flüchtlinge haben“. Sabine Bauers zum Beispiel geht immer in der Mittagszeit in die Ludgerischule (Grundschule), um hier Flüchtlingskindern bei den Hausaufgaben zu helfen.
Migrationshelferin
Annette David, ausgebildete Migrationshelferin, verwaltet die Sachspenden, die jeweils während der „Offenen Treffs“ ausgegeben werden. „Manchmal basteln wir auch“, berichtete Annegret Marien in ihrem Halbjahresrückblick. Zuzletzt waren es Sterne, was allen viel Spaß bereitet habe. Manchmal werden auch gemeinsame Ausflüge in die Umgebung durchgeführt, oder man geht zum gemeinsamen Backen in die „Olle Bäckerei“. „Dank der vielen Ehrenamtlichen und der Spenden „können wir hier erfolgreich Integration praktizieren“, freut sich Annegret Marien über die großzügige Unterstützung der Groß Heseper. Konrad Arens betont: „Wir könnten viel mehr und schneller die Menschen integrieren, was leider zu oft an den jetzigen Gesetzen scheitert“.
Offener Treff Dalum
Jeden dritten Mittwoch im Monat von 16.00 - 18.00 Uhr im Haus Emmaus in Dalum