Seelsorgerliche Begleitung von Kranken und Sterbenden
Die Kranken besuchen, die Trauernden tröstenund die Toten begraben
„Es ist Aufgabe der ganzen Gemeinde, für die seelsorgerliche Begleitung von Kranken und Sterbenden, für die liturgische Feier der Bestattung sowie für die Zuwendung zu den Trauernden Sorge zu tragen. Der Begräbnisdienst gehört somit zu den wichtigen Aufgaben einer Pfarrgemeinde.“ (Aus der im Jahr 2001 durch unseren Bischof Franz-Josef Bode in Kraft gesetzten Ordnung für den „Begräbnisdienst durch Laien“)
Zu den „Werken der Barmherzigkeit“ zählt die Kirche auch den würdigen Umgang mit den Verstorbenen und deren Bestattung. Sie ist ein hohes Gut tätiger Nächstenliebe in der Seelsorge einer lebendigen Gemeinde.
Die Zahl an Beerdigungen in unseren Gemeinden bleibt annähernd gleich, während sich die Trauer- und Bestattungskultur auch in unserem ländlichen Raum verändert. Hinzu kommt, dass ein Priester heute für mehrere
Gemeinden Sorge trägt und – neben der Trauerpastoral – sich den vielfältigsten seelsorgerlichen Aufgaben widmen möchte und muss.
Deshalb hat die Dekanatskonferenz aller Seelsorger und Seelsorgerinnen und die Konferenz der Pfarrer des Dekanates Emsland-Mitte über den Bestattungsdienst neu nachgedacht und Möglichkeiten gesucht, diesen
wichtigen Dienst weiterhin verlässlich und würdevoll zu gestalten.
Bisher haben in der katholischen Kirche Priester und Diakone den Beerdigungsdienst übernommen. Dabei hat bereits das II. Vatikanische Konzil vor über 50 Jahren deutlich gemacht, dass jeder Getaufte berufen ist zum
Dienst am Anderen. Somit können die Begleitung trauernder Angehöriger und auch der Beerdigungsdienst von pastoralen Mitarbeiter/-innen übernommen werden. Die Beauftragung zum Beerdigungsdienst durch Laien
ist auch deshalb möglich, weil die Beerdigung theologisch nicht zu den Sakramenten gehört und somit auch nicht an ein Weiheamt gebunden ist. Hingegen ist die Krankensalbung ein Sakrament, das nur durch einen
Priester gespendet werden kann.
Für trauernde Angehörige ist es wichtig, sich auf wiederkehrende Riten bei einer Beerdigungsfeier verlassen zu können. Wir wissen auch um die pastoralen Chancen, Menschen neu mit der Frohen Botschaft von Tod und
Auferstehung Jesu Christi in Berührung zu bringen. Eine würdige Gestaltung der Beerdigung und ein gutes Wort des Glaubens können trösten und manche Herzen neu für das Evangelium öffnen. Die ersten Christen in unserem Land haben die Erfahrung gemacht, dass ihr Umgang mit Sterben und Tod missionarische Kraft entfaltet hat.
Das ganze Jahr über müssen wir Mitglieder aus unseren Gemeinden beerdigen. Zum eigenen Sterben Ja zu sagen fällt nicht leicht. Es aushalten zu müssen, dass in unserer nächsten Umgebung Menschen, die wir lieben und die uns viel bedeuten, sterben, gehört zu unserem Menschsein. In solchen Zeiten brauchen wir andere Menschen an unserer Seite, die uns begleiten, die uns ermutigen oder einfach nur da sind und trösten. Gerade dann soll es sich zeigen, dass die Gemeinschaft der Glaubenden, unsere Gemeinde, ein Ort der Hoffnung ist. Eine persönlich gestaltete Bestattung kann ein heilsamer und heilbringender Beitrag sein, um den Verlust eines geliebten
Menschen zu verarbeiten. Dazu braucht es Zeit, vor allem auch der Personen, die mit der Trauerbegleitung und dem Beerdigungsdienst beauftragt sind. Von daher ist es richtig und angemessen, die Trauerpastoral auf mehrere
Personen zu verteilen.
Unsere Gemeindereferentin Annegret Marien hat sich nun mit drei weiteren pastoralen Mitarbeiter/-innen des Dekanats Emsland-Mitte auf diesen Dienst intensiv vorbereitet. In regelmäßigen Treffen unter der Leitung von
Andrea Schwarz hat sie sich sowohl inhaltlich als auch praktisch mit Tod und Trauer auseinandergesetzt. Besonderen Wert legt die Ausbildung dabei auf das Trauergespräch und die angemessene Gestaltung der
Begräbnisfeier. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Wünsche uns mitzuteilen, denn der würdevolle Abschied von einem geliebten Menschen ist uns immer ein großes Anliegen.
Selbstverständlich werden Pastor Tomasz Burghardt, Diakon Ansgar Maul und Pfarrer Jürgen Altmeppen für den Beerdigungsdienst zur Verfügung stehen. In Zukunft wird es jedoch so sein, dass unsere Gemeindereferentin Annegret Marien auch den Beerdigungsdienst mit übernehmen wird, d.h.: Annegret Marien wird mit dem Trauerbesuch beauftragt, wird das Trauergespräch führen, dabei Absprachen für die Trauerfeier mit den Familien treffen und anschließend sowohl der Trauerfeier in der Friedhofskapelle als auch der Beerdigung vorstehen.
Weiterhin aber sind Todesfälle – durch die Familie oder dem Bestatter – dem leitenden Geistlichen der Pfarreiengemeinschaft Pfarrer Jürgen Altmeppen mitzuteilen.
Die Feier eines „eigenen Requiems“ ist nicht zwingend vorgeschrieben für eine katholische Beerdigung und erst recht nicht für Gottes Barmherzigkeit und das Ewige Leben. Vielfach ist aber eine Beerdigungsfeier bei uns noch
mit einer Eucharistiefeier (Seelenamt/Auferstehungsamt oder auch Requiem) verbunden. Dies soll und kann auch weiterhin so bleiben, weil wir in der Eucharistie den Verstorbenen in das Opfer Christi
mit hineinnehmen. In der Hl. Messe wird es dann aber so sein, dass Gemeindereferentin Annegret Marien die Traueransprache halten wird.
Ich freue mich, dass wir in der Pfarreiengemeinschaft Geeste durch Annegret Marien eine zusätzliche Person für die Trauerpastoral bekommen.
In einem feierlichen Gottesdienst wird Annegret Marien am Sonntag, 27.09.2015 um 18.00 Uhr in der Propsteikirche in Meppen durch unseren Weihbischof Johannes Wübbe mit drei weiteren Mitarbeiter/-
innen aus dem Dekanat Emsland-Mitte zum Beerdigungsdienst beauftragt.
Herzlich sind alle Gemeindemitglieder aus der Pfarreiengemeinschaft Geeste zu diesem Gottesdienst eingeladen, um sie im Gebet zu begleiten und mit ihr zu feiern.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird es einen Empfang im Gemeindehaus geben, zu dem alle eingeladen sind.
Für das Pastoralteam und die Pfarreingemeinschaft Geeste
Jürgen Altmeppen, Pfarrer