Neue Friedhofskapelle in Geeste eingeweiht
Mit einem feierlichen Gottesdienst haben die katholische St.-Antonius-Kirche in Geeste und die evangelisch-lutherische Pauluskirche in Dalum die neu gestaltete Friedhofskapelle an der Osterbrocker Straße am Samstag, den 08. November eingeweiht.
Der katholische Pfarrer Jürgen Altmeppen dankte allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz an der Fertigstellung des Gebäudes. Selbst während der Fußball-WM seien die ehrenamtlichen Mitarbeiter erschienen, als deren Hilfe benötigt wurde. Altmeppens Dank galt nicht nur der politischen Gemeinde für die Beteiligung an den Baukosten, sondern auch den vielen Spendern, die diese Unternehmung unterstützt hätten.
Besonders herzlich begrüßte er dann den Vertreter der evangelisch-lutherischen Schwestergemeinde der Pauluskirche, Pastor Thorsten Jacobs. Dieser erinnerte daran, dass ein Friedhof immer etwas Besonderes für die Menschen sei. Hier nehme jeder Abschied von einem geliebten Menschen und werde zugleich an das eigene zukünftige Sterben erinnert. Ein Friedhof, so Jacobs, sei immer der Ort von Grenzsituationen, die jeder Mensch durchleben müsse. Zugleich käme aber von Jesus Christus die Frohe Botschaft: „Ich lebe und Ihr sollt auch leben!“
In ihren wechselnden Ansprachen machten Altmeppen, sein katholischer Amtsbruder Pastor Thomasz Burghardt und Jacobs deutlich, wie schwierig es sei, Sterbende zu begleiten und die Trauernden zu trösten. Manchmal, so Altmeppen, bliebe einem natürlich ein Kloß im Hals stecken und es sei einfach nur besser zu schweigen. Da reiche dann auch eine einfache Umarmung. „Aber“, so mahnte der katholische Geistliche, „Aus dem Gebet müssen auch Taten folgen! Für andere Menschen zu beten, ist ein Werk der Barmherzigkeit!“ Altmeppen zeigte dann auf das Kreuz mit dem Korpus von Jesus Christus, das aus Dank für die Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg seinerzeit gespendet worden war. Ein Kreuz allein könne vielleicht sogar ein Symbol des Hasses sein. „Jesus Christus verwandelt durch seine ausgestreckten Arme dieses Kreuz in ein Symbol der Liebe“, so Altmeppen. Von allen Dreien kam dann die Botschaft: „Der Tod ist nicht das letzte Wort!“
Der ausführende Architekt Josef Wulf erzählte, dass er es gewesen sei, der vor rund 42 Jahren die Statik der ursprünglichen Kapelle angefertigt hatte. Das neue Trauerhaus solle ein Ort der Stille und des inneren Friedens sein, so Wulf. Der Architekt deutete auf die drei neu geschaffenen Fenster und machte deutlich, dass diese Kapelle im Stil eng an die Kirche St. Antonius angelehnt sei. Der Planer zeigte auf, dass in Zukunft bis zu 110 Personen an einem Trauergottesdienst teilnehmen könnten, davon seien 70 Sitzplätze in der knapp 125 Quadratmeter großen Kapelle vorgesehen.
Der neue Geester Bürgermeister Helmut Höke erinnerte daran, dass aus dem ursprünglichen Begriff der Leichenhalle der jetzige Ausdruck der Friedhofskapelle geworden sei. Höke bemerkte, dass der Dialog zwischen beiden großen christlichen Konfessionen schon lange gelebt werde und wie sehr es ihn gefreut habe, dass der ehemalige Emslanddechant, Monsignore und Domkapitular Reinhard Molitor, vor gut einem Monat einfach die evangelische Pauluskirche besucht habe und dort aus katholischer Sicht über Martin Luther referiert habe. Höke erinnerte zum Schluss daran, dass die neue Friedhofskapelle und der Friedhof selbst allen Konfessionen zum Abschied nehmen und Beerdigen offen stehe.
Quelle: Meppener Tagespost/ Heiner Harnack