Bundesweiter Autobahnkirchen-Aktionstag 2021 digital
Geeste. Jährlich findet zeitgleich in allen deutschen Autobahnkirchen ein Gottesdienst zum bundesweiten Aktionstag deutscher Autobahnkirchen mit Reisesegen statt. Corona bedingt fiel er 2020 im 20. Jubiläumsjahr der Autobahnkapelle „Jesus, Brot des Lebens“ an der A31 in der Region Geeste, Rastplatz "Heseper Moor" im Emsland bereits aus. In diesem Jahr gestalteten die Verantwortlichen eine digitale Aufnahme des Gottesdienstes. Festprediger war Landrat Marc-André Burgdorf. Der Gottesdienst hat eine lange und gute Tradition in der Region. Rund 250 Teilnehmende waren es in den vergangenen Jahren, die der Einladung zum Gottesdienst mit Reisesegen in und überwiegend vor der Kapelle und anschließendem Kaffeetrinken auf der benachbarten Wiese folgten. Der Heimatverein Geeste organsierte in Kooperation mit dem Förderverein der Autobahnkapelle e. V. unter Vorsitz von Hans-Josef Leinweber den Aktionstag zusammen mit den beiden verantwortlichen Geistlichen, Pfarrer Jürgen Altmeppen und Pfarrer Thorsten Jacobs. „Corona bedingt kann er auch in diesem Jahr aufgrund der großen Resonanz nicht in Präsenzform stattfinden“, so der Fördervereinsvorsitzende, Hans-Josef Leinweber. Die Verantwortlichen entschieden sich zu einer digitalisierten Form des Gottesdienstes und luden in guter Tradition einen externen Festprediger ein: Landrat Marc-André Burgdorf. Für den studierten Juristen und Theologen sei es eine hohe Ehre gewesen, in dem Gottesdienst eine Predigt zu halten. „Über die Anfrage der beiden Pastoren habe ich mich sehr gefreut, die ungewohnte Rolle aber war zeitgleich auch eine Herausforderung“, so der Landrat im Anschluss an die Corona konformen Dreharbeiten, die federführend bei Meike Jacobs als Kamerafrau und Thorsten Jacobs lagen. Nach einer humorvoll-dialogischen Einführung in den Gottesdienst durch die beiden Pfarrer Altmeppen und Jacobs und dessen Sohn Mathis als Gottesdiensthelfer und musikalische Darbietungen der Band Capo d’ Asta unter Leitung von Hubert Thater rekurrierte Landrat Burgdorf in seiner Predigt zunächst mit einem Augenzwinkern auf die Eingangsfrage, welches Auto Jesus heute wohl fahren würde. Autos seien häufig Statussymbol und Ausdruck einer Leistungsgesellschaft, die nach Anerkennung suche. Diese Suche nach Anerkennung sei im Kern auch die alte christliche und reformatorische Frage nach der Rechtfertigung des Menschen vor Gott. Die ursprüngliche Lehre, vor Gott durch peinlich genaue Einhaltung der Gesetze gerecht zu werden, „also die Idee mit der Autobahn zu Gott, dem highway to heaven‘, scheint nicht zum Ziel zu führen, so Burgdorf weiter. Entscheidend sei nicht die selbstgemachte Rechtfertigung, aus eigener Leistung heraus vor Gott gerecht zu sein, sondern der erlösende Glaube an Christus. Das Einhalten der Gebote sei dadurch aber nicht überflüssig und kein Freifahrtschein für ein lockeres Leben: „Wenn ich in der Gnade neu geboren bin, habe ich die wahre Freiheit, die Gebote zu halten – nicht im Anspruch auf Erlösung, sondern um im Einklang mit mir und Gott zu leben!“ Abschließend betonte Landrat Burgdorf, dass eine Autobahnkapelle ein guter Ort sei, aus dem Trubel des Alltags herauszufahren: „Hier können wir uns bewusst werden, dass wir glücklich sein dürfen, Gott ganz ausgeliefert zu sein!“ Den Abschluss des Gottesdienstes bildete der Reisesegen, den die beiden Pfarrer Jürgen Altmeppen und Thorsten Jacobs spendeten. Der Gottesdienst zum Aktionstag ist auf YouTube unter „Evangelische Kirche Dalum“ zu finden. Ein Link zum Video findet sich ebenfalls auf den Homepages der Kirchengemeinde und den sozialen Medien oder direkt unter: https://youtu.be/9rRVica05kc.